Bluetooth

Sie sind nicht der einzige, der die Nase voll hat von dem Kabelgewirr, das digitale Geräte fast unweigerlich umgibt: Schon 1993 gründeten mehrere Dutzend Unternehmen (darunter Größen wie IBM und HP) die Infrared Data Association – mit dem Ziel, die Grundlagen für einen Datenübertragungsstandard per Infrarot zu schaffen. So richtig erfolgreich waren diese Bemühungen nicht. Hauptsächlich deshalb, weil für eine derartige Datenübertragung eine Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger nötig ist.

Einige der gewonnenen Erkenntnisse flossen jedoch ein in die Entwicklung des Übertragungsstandards Bluetooth, der Funkwellen statt Infrarotlicht verwendet.
Diese Bluetooth-Technologie ermöglicht es uns heute, eine Vielzahl von Geräten drahtlos miteinander zu verbinden.

So bequem das theoretisch auch ist, so knifflig kann das konkrete Verwenden von Bluetooth-Geräten doch oft sein. Und deshalb – Sie ahnen es wahrscheinlich schon – widmen sich die folgenden Seiten den Grundlagen der Bluetooth-Benutzung, einigen fortgeschrittenen Themen sowie häufigen Problemen und ihren Lösungen.

Ein- und Ausschalten

Einstellungen

Um ein Bluetooth-Gerät mit Ihrem Smartphone zusammen verwenden zu können, müssen Sie zunächst einmal die Bluetooth-Funktion auf Ihrem Smartphone einschalten. Das erledigen Sie ganz einfach in den Einstellungen des Smartphones.

Einschalten
Wischen Sie von der oberen Bildschirmkante nach unten und tippen das Feld „Bluetooth“ länger an. Im nun folgenden Fenster können Sie ein „Neues Gerät koppeln".

Ausschalten
Wenn Sie Bluetooth nicht benötigen, zögern Sie nicht und schalten es aus. Das spart Akku und dient außerdem zu Ihrer eigenen Sicherheit.

Bluetooth Versionen

Bluetooth 1 bis 3
Die Spezifikationen für die Bluetooth-Version 1.0 wurden im Jahr 1999 veröffentlicht. Die wichtigste Neuerung der Version 2.0 (aus dem Jahr 2004) ist die etwa dreimal so hohe Übertragungsgeschwindigkeit.
2009 erschien die Bluetooth-Version 3.0, die es erlaubt, zwecks noch höherer Geschwindigkeit Daten parallel per WLAN zu übertragen.
Die diversen Versionen sind prinzipiell abwärtskompatibel, so dass Sie neuere und ältere Geräte miteinander verbinden können.

Bluetooth 4
Neu an der Bluetooth-Version 4.0 (veröffentlicht im Jahr 2010) ist die Variante Bluetooth Low Energy, die weniger Strom verbraucht (siehe Abschnitt „Internet der Dinge“).
Bluetooth 4.x unterstützt sowohl die „klassische“ Übertragungsart als auch Low-Energy-Übertragungen. Allerdings sind diese beiden Übertragungsraten nicht miteinander kompatibel, und nicht jedes Bluetooth-4-Gerät unterstützt automatisch auch Bluetooth Low Energy.

Bluetooth 5
Die Bluetooth-Version 5 (veröffentlicht 2016) konzentriert sich auf das Internet der Dinge: Bei Low-Energy-Übertragungen sind nun größere Reichweiten und höhere Geschwindigkeiten möglich. Hinzu kommt eine optionale Fehlerkorrektur, die die Stabilität der Verbindungen erhöht.
Neu an der Version 5.1 (aus dem Jahr 2019) sind verbesserte Ortungsfunktionen, die es erlauben, die Position von Geräten bis auf zehn Zentimeter genau festzustellen.

Koppeln der Geräte

Im Prinzip zwei Schritte
Die zweite Voraussetzung für das Verwenden eines Bluetooth-Geräts: das Koppeln des Geräts mit dem Smartphone.
Die konkreten Schritte für das Herstellen einer solchen Koppelung (auch „Pairing“ genannt) sind abhängig von dem verwendeten Bluetooth-Gerät. Prinzipiell aber sind folgende zwei Schritte notwendig:
1. Das Versetzen des Bluetooth-Geräts in den Koppelungsmodus – meist durch längeres Betätigen einer speziellen Taste.
2. Das Auswählen dieses Bluetooth-Geräts auf dem Smartphone (aus einer Liste von verfügbaren Bluetooth-Geräten).

Geräteliste
Zu dieser Liste der verfügbaren Geräte gelangen Sie, indem Sie in den Einstellungen des Smartphones das Bluetooth-Fenster aufrufen (siehe Abschnitt „Ein- und Ausschalten“) – und nötigenfalls noch einmal auf die „Bluetooth“-Schaltfläche tippen.

Lautsprecher oder Kopfhörer
Am konkreten Beispiel eines BluetoothLautsprechers (oder -Kopfhörers): Halten Sie entweder eine spezielle Taste des Lautsprechers (oder aber die Einschalttaste) länger gedrückt, bis der Lautsprecher (meist durch eine blinkende Leuchtdiode) signalisiert, dass er sich im Koppelungsmodus befindet. Anschließend können Sie den Lautsprecher auf dem Smartphone in der Bluetooth-Geräteliste auswählen.

Code eingeben
Je nach Bluetooth-Gerät kann die Koppelung auch etwas komplizierter sein. Da ist es dann doch ratsam, einen Blick in die Anleitung zu werfen. Oft ist es beispielsweise nötig, auf dem Smartphone einen Code einzugeben. Diesen Code zeigt entweder das Bluetooth-Gerät an. Oder Sie finden ihn in der Anleitung des Geräts.

Bluetooth einschalten
Bei Geräten (wie Autoradios und Blutzuckermessgeräten), die Bluetooth nicht ständig verwenden, müssen Sie vor dem Koppeln die Bluetooth-Funktion über ein Menü am Gerät einschalten. Details dazu finden Sie in der Anleitung des jeweiligen Geräts.

Einfach auswählen
Ist ein Bluetooth-Gerät erst einmal mit dem Smartphone gekoppelt, dann reicht es aus, dieses Gerät auf dem Smartphone in der Liste der gekoppelten Bluetooth-Gerät auszuwählen, um es zu verwenden.

Einsatzgebiete

Audioübertragungen
Bluetooth-Geräte sind heute fast allgegenwärtig. Einer der häufi gsten Einsatzzwecke ist das Verbinden von Smartphones mit Lautsprechern, Kopfhörern oder Autoradios. Auch wenn es gute Gründe gibt, das zunehmende Verschwinden der Klinkenbuchse zum Anschließen von Kopfhörern zu beklagen, so ist es unbestritten doch äußerst praktisch, Musik in Kopfhörern oder auf Lautsprechern erklingen zu lassen, ohne dass man mit Kabeln herumhantieren muss.

Datenübertragungen
Ein zweites verbreitetes Einsatzgebiet für die Bluetooth-Technologie ist das Übertragen von Daten vielerlei Arten. Egal, ob man beispielsweise manuell die Messdaten von einem Blutzuckermessgerät an das Smartphone schicken möchte, automatisch Daten zwischen einer Smartwatch und einem Smartphone abgleichen lassen will oder einen Drucker vom Smartphone aus nutzen möchte: Bluetooth macht es drahtlos möglich, komfortabel, schnell und ohne großen Energieverbrauch.

Industrie
Auch Produktionsanlagen in Fabriken werden per Bluetooth miteinander vernetzt, um Fertigungsprozesse zu automatisieren.

Grenzen
Bluetooth ist eine Funktechnologie für kurze Strecken. Zudem sind die erreichbaren Datenübertragungsraten relativ niedrig. Für flächenmäßig große Netze oder aber für das Übertragen von großen Datenmengen sind Bluetooth-Verbindungen daher nicht gut geeignet.

Fernbedienungen
Fernbedienungen für Spielekonsolen sowie für Video- und Audiogeräte (wie Streaming-Boxen) setzen ebenfalls häufig auf die Bluetooth-Technologie. Der Vorteil dabei im Vergleich zur guten alten Infrarottechnik: Mit einer Bluetooth-Fernbedienung muss man nicht mehr zielen, um sicherzustellen, dass das Gerät die Steuerungsbefehle erhält.